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Einfach ausgedrückt: Im menschlichen Nervensystem befinden sich Cannabinoid-Rezeptoren, an denen die Wirkstoffe aus der Cannabispflanze andocken können.

Zu den Cannabinoiden gehören unter anderem das Delta-9-Tetrahydrogencannabinol THC, das Cannabidiol (CBD), das Cannabinol (CBN) oder das Cannabichromen (CBC).

Die Cannabinoide wirken auf das cannabinoide System, in dem verschiedene Rezeptortypen vorkommen:

  • Typ-1-Cannabinoid-Rezeptoren befinden sich besonders im zentralen Nervensystem. Daher wird auch immer wieder bei unterschiedlichen Nervenschädigungen und neurodegenerativen Krankheiten wie der Parkinson- und der Alzheimer Krankheit untersucht, wie Cannabinoide wirken. 

  • Typ-2-Cannabinoid-Rezeptoren kommen im Immun-, im Verdauungs- oder dem Fortpflanzungssystem vor. Sie befinden sich aber auch in Knochen, Haut, Lunge, hormonalen Drüsen oder in den Augen. Darum gibt es immer wieder Berichte über die Anwendung von Cannabinoiden bei Krankheiten, die mit den genannten Köpersystemen oder Organen zu tun haben. 

Neben den im Hanf vorkommenden Cannabinoiden stellt auch der menschliche Körper sogenannte Endocannabinoide her, die an den gleichen Rezeptoren andocken.

In Muttermilch nachweisbar

In ihrer Wirkung sind die körpereigenen Endocannabinoide den pflanzlichen Cannabinoiden recht ähnlich, setzen sich jedoch anders zusammen. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo sich der menschliche Organismus entwickelt. So lassen sie sich etwa in der Muttermilch nachweisen.

Auch im Labor können Cannabinoide im Rahmen von chemischen Synthesen hergestellt werden. Ein teilsynthetisches THC ist beispielsweise der Wirkstoff Dronabinol, der gegen Übelkeit und Erbrechen bei einer Chemotherapie zugelassen ist und auch gegen Appetitlosigkeit sowie Gewichtsverlust bei Patienten mit AIDS eingesetzt wird. 



Autor: Katja Wohlers Datum der Veröffentlichung: 17.05.2018

 
 
 

Neben der geänderten Stimmung gehören zu den üblichen Nebenwirkungen von Cannabinoiden auch Müdigkeit/Sedierung, Schwindelgefühle, eine verwaschene Sprache, Mundtrockenheit, ein reduzierter Tränenfluss, Entspannung des Muskelapparats sowie ein gesteigerter Appetit.

Darüber hinaus ist typisch, dass nach Cannabiskonsum Denkstörungen auftreten, die sich vor allem in ideenflüchtigem Denken äußern. Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit können nachlassen, ebenso die Leistung des Kurzzeitgedächtnisses.

Seltener kommt es auch zu niedergedrückter Stimmung, Unruhe, Angst, Panik - oder anderen unerwünschten Wirkungen.


Die Wirkung variiert

Wie stark und schnell Cannabis wirkt, hängt sowohl von der Darreichungsform als auch von der Dosierung ab. Beim Verdampfen von Cannabisblüten setzt die Wirkung rasch ein, flaut dann aber auch zügig wieder ab. Anders verhält es sich bei Fertigarzneien, die Cannabinoide enthalten. Sie wirken länger.

Bei der Einnahme von Cannabisblüten kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: Der Anteil sowie das Verhältnis der Cannabinoide zueinander beeinflussen die Wirkung. Und diese variieren je nach Sorte und Anbaugebiet sehr stark. 

Entsprechend ausgeprägt können sowohl positive als auch unerwünschte Wirkungen ausfallen. Bei Fertigarzneimitteln steht der Anteil der Wirkstoffe dagegen fest.



Katja Wohlers

Datum der Veröffentlichung: 17.05.2018

 
 
 
  • 18. Juni 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Cannabis, zu deutsch: Hanf, ist eine einjährige Pflanze, die sich durch Selbstaussaat vermehrt und vielfältig genutzt wird.Schon seit etwa 3000 v. Chr. haben Menschen Papier, Kleider und Seile aus Hanf hergestellt. Heute dient Hanf auch in der Produktion von Lebensmitteln oder Kosmetikprodukten. Die Industrie nutzt vor allem Hanfgewächse der Gattung Cannabis Sativa, weil sie die längsten Fasern bildet.


Medizinische Nutzung

Aufgrund ihrer Wirkung wurde und wird die Hanfpflanze in ebenfalls langer Tradition zu medizinischen Zwecken eingesetzt - zunächst im asiatischen Bereich, später dann auch im Nahen Osten, in Europa sowie in Nord- und Südamerika. Cannabis sollte beispielsweise Schmerzen, Rheuma, Lepra, Durchfall oder Fieber bekämpfen. 

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Cannabispflanze für medizinische Zwecke sind Cannabinoide und Terpene bzw. Terpenoide. Zu den wichtigsten der etwa 100 bekannten Cannabinoiden gehören das Delta-9-Tetrahydrogencannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).

Da weibliche Pflanzen einen höheren Gehalt an Wirkstoffen haben, wird in der Medizin auf männliche Pflanzen verzichtet. Anders dagegen in der Industrie: Faserhanfsorten dürfen in der Europäischen Union maximal 0,2 Prozent THC enthalten.

Die Medizin verwendet Cannabisblüten und Cannabisextrakte. Diese stammen sämtlich aus kontrolliertem und hochwertigem Anbau und werden über Apotheken abgegeben. Dabei ist wichtig, dass die Qualität der jeweiligen pflanzlichen Ausgangsmaterialien sowie ihr Gehalt an THC und CBD gesichert sind. Nur so lässt sich Cannabis als Medizin kalkulierbar dosieren. 


Droge Cannabis

Auch historisch ist Cannabis aufgrund seiner psychoaktiven Wirkstoffe bereits als Beruhigungs- und Betäubungsmittel verwendet worden. Die Rauschwirkung bestimmter Cannabis-Sorten ist in Europa jedoch erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt.  Zuvor hatte man Hanf lediglich als Kulturpflanze für die Fasergewinnung wahrgenommen. Erst in den 1970er Jahren weitete sich der Konsum innerhalb der Gesellschaft aus.

Heute ist Cannabis nach Alkohol und Nikotin das am stärksten verbreitete Suchtmittel. Cannabis und Cannabisprodukte zählen laut Betäubungsmittelgesetz zu den verbotenen Suchtmitteln. Wer Cannabis außerhalb der medizinischen Anwendung besitzt, anbaut oder damit handelt, verstößt gegen das Strafrecht.

Die Droge Cannabis wird üblicherweise als Haschisch (auch: Hasch, Dope) oder Marihuana (auch: Gras) konsumiert. Haschisch bezeichnet das gepresste Harz der weiblichen Blüten. Es enthält drei bis vier Prozent THC, selten auch bis zu 20 Prozent. 

Marihuana heißen die getrockneten Blüten und Pflanzenspitzen der Cannabis-Pflanze. Ihr THC-Gehalt schwankt zwischen einem und fünf Prozent. Die höchste THC-Konzentration mit 20 bis 60 Prozent enthält Haschisch-Öl, ein Destillat aus Marihuana oder Cannabis-Harz.

Katja Wohlers

Datum der Veröffentlichung: 17.05.2018

 
 
 
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